Damit die RDA im Brandfall die Rauchfreihaltung des Sicherheitstreppenraumes
sicherstellen kann, muss die Anlage sofort beim Auftreten eines
Brandereignisses automatisch eingeschaltet werden. Es ist deshalb
eine flächendeckende Brandmeldeanlage zumindestens in den Räumen
vor dem zu schützenden Bereich erforderlich.
Damit die notwendige Durchströmung aus dem zu schützenden
Bereich durch eine Türe sofort nach deren Öffnung einsetzt
und auch, damit die Türöffnungskräfte nicht über
100 N steigen, ist es erforderlich, bei geschlossenen Türen
einen Teil des Überdrucks ins Freie abzuführen. Hierfür
können z. B. spezielle selbstregulierende (z. B. über
Sensoren, Federkraft) Entlastungsflächen, Fenster mit geeigneten
Sensoren und Antrieben oder feuerwiderstandsfähige Schächte
mit geschossweise angeordneten und steuerbaren Entrauchungsklappen
verwendet werden.
Abhängig von der Türfläche und von den eingebauten
Türschließern lässt sich die maximale zulässige
Druckdifferenz mit nachstehender Gleichung berechnen:

 
Die erforderliche Durchstömungsgeschwindigkeit in der zu schützenden
Türöffnung ist abhängig von der zeitlich vorhandenen
Rauchgastemperatur.
Die an der Tür zum geschützten Bereich zu erwartende Rauchgastemperatur
wird zum einen durch die Lage des Treppenraumes innerhalb des Gebäudes
beeinflusst. Je weiter der Treppenraum von einem möglichen
Brandraum entfernt ist, desto mehr kühlen die Rauchgase auf
dem Weg zum Treppenraum ab. Zum anderen ist die Rauchgastemperatur
von der Zeit abhängig, die seit der Brandentstehung vergangen
ist. Zum Zeitpunkt des Feuerwehrangriffs ist infolge des weiterentwickelteren
Brandes eine höhere Rauchtemperatur zu erwarten.
Zurzeit ist noch DIN EN 12101-6 aus dem September 2005 gültig. Da diese Norm aber einige gravierende Fehler enthält, läuft schon seit einiger Zeit eine umfangreiche Überarbeitung , die aber noch nicht abgeschlossen ist.
Der FVLR empfiehlt in der Überarbeitungszeit zur Projektierung von RDA die VDMA-Richtlinie 24188 aus dem Jahr 2011 zu berücksichtigen.
Es ist geplant, dass die RDA zukünftig in zwei europäischen Normen behandelt wird:
EN 10101-6 Anforderungen, Prüfungen und Zertifizierung von Bausätzen für RDA
EN 12101-13 Projektierung, Einbau, Abnahmen und Instandhaltung von RDA
Folgende Richtwerte werden nach dem Manuskript des neuen Entwurfes
der neuen DIN EN 12101-13 empfohlen 1):
Wenn zwischen dem Treppenraum
und der Nutzungseinheit sowohl eine Schleuse als auch ein notwendiger
Flur angeordnet sind
Schutzziel: Eigenrettung |
1 m/s
|
Wenn die Nutzungseinheit direkt
hinter der Schleuse angeordnet ist, oder direkt am Sichertreppenraum
liegt
Schutzziel: Eigenrettung und Feuerwehrangriff |
2 m/s
|
1): In der EN 12101-13 wird bei der Geschwindigkeitsfestlegung
nur zwischen dem Schutzziel Unterstützung Brandbekämpfung
(2,0 m/s) und Rettungsmaßnahmen (1,0 m/s) unterschieden.
Damit die geöffnete Tür überhaupt dauerhaft und
ausreichend gegen die Rauchrichtung durchströmt werden kann,
muss sofort beim Einschalten der RDA im betroffenen Brandgeschoss (Detektion
über die BMA) eine ausreichende Abströmfläche freigegeben
werden. Dies kann über Fenster oder Schächte erfolgen.
Die Ansaugstelle für die Außenluft des Ventilators sollte in Bodennähe
unterhalb von möglichen Gebäudeöffnungen platziert werden. Die Zuluftversorgung
darf nicht über das Dach oder aus Räumen mit Brandlasten (z. B.
überdachte Innenhöfe, Tiefgaragen) erfolgen. Sie muss gekennzeichnet
werden, und es muss im Betrieb verhindert werden, dass sie ver-
oder zugestellt wird (z. B. durch Fahrzeuge oder Müllcontainer).
Die Haustüren von Treppenräumen mit RDA sollten im Brandfall nicht offengehalten werden (z. B. durch Keile), sondern geschlossen bleiben.
Die Projektierung einer RDA erfordert umfangreiches Fachwissen und
Erfahrung und sollte deshalb bewährten Fachfirmen überlassen
bleiben.
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