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PC
ist ein Kunststoff mit sehr hoher Schlagzähigkeit, wodurch
er eine gute Sicherheit gegen Hagelschlag und Steinwürfe bietet.
Das Material ist relativ elastisch
und lässt kleine Kaltverformungsradien (> 150 . d bei Stegplatten, d = Plattendicke)
zu.
Die Lichtdurchlässigkeit ist ähnlich hoch wie bei PMMA,
weshalb auch hier weiß eingefärbtes Material für
die Verwendung in Dachlichtbändern empfohlen wird. Die aus
PC hergestellten Stegplatten sind aufgrund der geringen Gurt- und
Stegdicke sehr leicht, haben aber dennoch ein ausreichendes Wärmedämmverhalten
(z. B. Ut = 3,1 W/(m2.K) nach DIN EN 1873 bzw. prEN 14963 für eine 10 mm Stegdoppelplatte).
Die Eigenschaft von Luft ein guter thermischer Isolator zu sein, haben sich die Hersteller von Stegplatten zu Nutze gemacht und eine Vielzahl von unterschiedlichen Geometrien mit vielen Kammern entwickelt (z. B. K-Struktur). Beispielhaft ist hier eine Stegsechsfachplatte gezeigt. Der Hersteller gibt für die Dicke 20 mm einen U-Wert von 1,67
W/(m2.K) ermittelt nach ASTM C 976/90 an.
Quelle: Bayer Sheet Europe
Allerdings schlägt sich das niedrige Gewicht in einem geringerem
Schalldämmverhalten nieder, denn eine SDP 10 mit einem Flächengewicht
von 2,1 kg/m2 erreicht ein Rw von 20 dB.
Um die Witterungsbeständigkeit zu gewährleisten, werden
oberflächenvergütete Platten, durch Coextrusion, oder
durch Lackierung, angeboten. Beim Brandverhaltens sind die dünnen
Platten bis 10 mm Dicke und zwei S3P16 in klarer Ausführung
in die Baustoffklasse B 1 - schwer entflammbar - eingestuft. Bauaufsichtlich
zugelassene Konstruktionen aus PC-Stegplatten gelten in der Regel
als weiche Bedachung, und können so als Wärmeabzug
eingesetzt werden. Spezielle Konstruktionen
können die Prüfung nach DIN 4102 Teil 7 bzw. DIN CEN/TS 1187 (harte Bedachung) bestehen.
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Duromere
(auch als Duroplaste bezeichnet) hingegen
sind Chemiewerkstoffe, die sich nach einem Aushärteprozess
in der Wärme nicht mehr verformen lassen. Sie sind bis zum
Erreichen der Zersetzungstemperatur nicht schmelz- oder schweißbar.
Verwendung findet meist glasfaserverstärktes,
ungesättigtes Polyesterharz (GF-UP), auch unter der Kurzbezeichnung
GfK (glasfaserverstärkter Kunststoff)
bekannt.
Auch Lichtbänder werden aus GF-UP hergestellt. Die Lichtelemente
werden dabei entweder einzeln in Formen im Handauflegeverfahren
laminiert oder unter Verwendung von Massivplattenware aus kontinuierlicher
Fertigung zusammengebaut.
GF-UP hat den höchsten E-Modul der hier beschriebenen Kunststoffe,
der natürlich vom Glasgehalt (Flächenglasgewicht) abhängig
ist. Wegen der hohen Festigkeit bietet dieses Material eine gleich
gute Sicherheit gegen Hagelschlag und Steinwurf wie PC-Platten.
Flachplatten aus Polyester können mit einer hohen Transparenz
- allerdings ohne klare Durchsicht - hergestellt werden. Durch die
eingebetteten Glasfasern haben GF-UP-Platten ein gutes Lichtstreuverhalten.
Für Lichtbänder werden, wie bei den Thermoplasten, auch
weiß eingefärbte Platten empfohlen. GF-UP erweicht und
schmilzt unter Wärmeeinwirkung nicht, ebenso tropft es im Brandfalle
nicht ab. Das Material ist in der Regel in die Baustoffklasse B
2 - normal entflammbar - eingestuft. Spezielle Konstruktionen aus
GF-UP können die Prüfung nach DIN 4102 Teil 7 bzw. DIN
V EN V 1187 (harte Bedachung) bestehen. Es werden doppel-
und dreischalige Konstruktionen angeboten, deren Ut-Werte nach DIN EN 1873 bzw. prEN 14963 bis zu
1,2 W/(m2.K) reichen können.
Den u. a. von einfachem Wellpolyester her bekannten Negativerscheinungen
Vergilben und Freiliegen von Glasfasern
mit einhergehender starker Schmutzansammlung begegnet man heute
erfolgreich durch Verwendung von hochwertigen Harzen mit UV- Absorbern,
Acrylatbeimengungen und zusätzlichen Oberflächenschutzschichten
aus Reinharz (Gelcoat). Auch hat sich die Vergütung der Oberfläche
durch eine PVF-Folie seit Jahren bewährt. |
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Für
architektonisch gestaltete Oberlichter werden auch Glaskonstruktionen
eingesetzt, die bei raumabschließenden Bauteilen aus tragenden
Sprossen aus Stahl oder Aluminium und Verscheibungen aus Isolierglas
bestehen können.
Das dabei verwendete Mehrscheiben-Isolierglas ist eine Verglasungseinheit
aus mehreren Glasscheiben, die durch luft- oder gasgefüllte Zwischenräume
getrennt sind. Mit Mehrscheiben-Isolierglas (MIG) kann eine wesentlich
bessere Wärmeisolation erreicht werden als mit Einfachscheiben.
Aus diesem Grund ist heute in Deutschland i.d.R.der Einsatz von MIG
vorgeschrieben (Wärmeschutzverordnung).
Die
Innenscheibe von Verglasungen bei schrägem Einbau, Shed-Dächern
usw. muss splitterbindend sein (Überkopf-Verglasungen). Deshalb
kommen nur Verbund-Sicherheitsgläser (VSG) oder Gläser
mit Drahtnetzeinlage (Drahtglas) hierfür in Betracht.
Splitterbindende Verglasungen schützen
Personen, die sich unter ihnen befinden, vor Verletzungen durch
herabfallende Glassplitter. Mit dem Erscheinen der Technischen
Regeln für die Verwendung von linienförmig gelagerten
Überkopf-Verglasungen des Deutschen Institutes für
Bautechnik (DIBt) ist die Verwendung splitterbindender Gläser
verbindlich geworden.
Wärmeschutz
Gegenwärtig wird DIN EN 14963 "Dachdeckungen - Dachlichtbänder aus Kunststoff mit oder ohne Aufsetzkränzen - Klassifizierung, Anforderungen und Prüfverfahren" überarbeitet. Dabei wird die Bestimmung des U-Wertes von Dachlichtbändern analog den Regelungen der DIN EN 1873 für Lichtkuppeln angepasst. Wesentlicher Grund hierfür ist die besondere räumliche Geometrie dieser Bauteile. Dies bedingt, dass zukünftig zum U-Wert auch die zugehörige Abwicklungsfläche angegeben werden muss. Neu ist ebenfalls die Festlegung einer Referenzgröße, um die Produkte verschiedener Hersteller miteinander vergleichen zu können.
prEN 14963 definiert folgende U-Werte:
Ut Wärmedurchgangskoeffizient des lichtdurchlässigen Teils eines Dachlichtbandesr, in
W/(m² × K) (kurz: U-Wert des transparenten Teils eines Dachlichtbandes)
At Flächeninhalt der vom Umfang des lichtdurchlässigen Teils begrenzten,
beanspruchten Außenfläche des lichtdurchlässigen Teils, in m²
Ur Gesamtwärmedurchgangskoeffizient eines Dachlichtbandes einschließlich eines
Einfassrahmens, sofern vorhanden, in W/(m² × K)
Ar Oberfläche des Dachlichtbandes ohne Aufsetzkranz, in m²
Ur,ref U-Wert des Dachlichtbandes (ohne Aufsetzkranz) bestehend aus transparentem Teil und
gegebenenfalls einem Einfassrahmen) für die Referenzgröße, in W/(m² × K)
Urc Gesamtwärmedurchgangskoeffizient eines Dachlichtbandes einschließlich des
Einfassrahmens, sofern vorhanden, sowie des Aufsetzkranzes, in W/(m² × K)
Arc Oberfläche des Dachlichtbandes mit Aufsetzkranz, in m²
Urc,ref300
Gesamtwärmedurchgangskoeffizient eines Dachlichtbandes mit Aufsetzkranz
(300 mm Höhe, Referenzmodell), in W/(m2 × K)
Arc,ref300
Oberfläche des Dachlichtbandes mit Aufsetzkranz des Referenzmodells, in m²
Referenzgröße Dachlichtband:
Nennweite der Dachöffnung 2,00 m x 5,00 m
Kenngrößen: Ur,ref und Ar,ref
Referenzgröße Dachlichtband mit Aufsetzkranz:
Höhe des Aufsetzkranzes: 300 mm
Nennweite der Dachöffnung 2,00 m x 5,00 m
Kenngrößen: Urc,ref300 und Arc,ref300
Die Hersteller sollten demnach folgende Daten für ihre Produkte angeben:
- die Wertekombination Ur,ref - Ar,ref oder Urc,ref300 - Arc,ref300 des Referenzmodells oder
- die Wertekombination Ur - Ar oder Urc - Arc für die jeweilige Nennweite.
Technische Daten von
Kunststoffverglasungen
Klicken Sie hier, um sich eine Übersicht
der wesentlichen technischen Daten von verschiedenen Kunststoffverglasungen
anzusehen (Auszug aus DIN V 18599-4).
Technische Daten von
Verglasungen aus Silikatglas
Klicken Sie hier, um sich eine Übersicht
der wesentlichen technischen Daten von verschiedenen Verglasungen
aus Silikatglas anzusehen (Quelle: DIN EN 15193).
Materialien der Aufkantungen
Für die Aufkantungen der Lichtbänder
(auch Zarge genannt) kommen verschiedene Werkstoffe zum Einsatz.
Die Aufkantprofile für Lichtbänder
werden bei selbsttragenden Konstruktionen, die von Pfette zu Pfette
oder von Binder zu Binder spannen i. d. R. aus verzinkten, gekannteten
Stahlblechen hergestellt.
Nichttragende Aufkant- oder Anschlussprofile zur Montage auf tragenden
Unterkonstruktionen, z. B. Brettschichtholzbindern, bestehen daneben
auch aus stranggepressten Aluminiumprofilen. Daneben werden auch
unterschiedliche bauseitige Aufkantungen (z.B. Holzleimbinder) eingesetzt.
Für den sach- und fachgerechten Anschluss der Aufsetzkränze
an die unterschiedlichen Dachdeckungen und abdichtungen (bituminöse,
hochpolymere oder metallene) bieten unsere Mitgliedsfirmen diverse
Anschluss-Systeme in Form von:
- Dachbahnen-Anschluss-Systemen (Überhangstreifen/Schienen,
Klemmleisten, Anschlusskragen) oder
- einlamierten Anschlussstreifen (z. B. PVC)
an.
Zu unseren Mitgliedern hier
klicken.
Beständigkeit von Dachoberlichtkonstruktionen
Dachoberlichtkonstruktionen sind erwartungsgemäß so auszubilden, dass
- sie den üblichen äußeren atmosphärischen Beanspruchungen widerstehen und
- es während der üblichen Produktlebensdauer zu keinen wesentlichen Schäden an den verwendeten Materialien/Baustoffen kommt, die die Funktionsfähigkeit beeinträchtigen.
Das FVLR-Merkblatt 02 "Beständigkeit von Dachoberlichtkonstruktionen in normaler Atmosphäre ", das Sie hier downloaden können, zeigt dem Planer/Bauherrn/Nutzer/Anwender die Verwendungsbereiche für Dachlichtbandkonstruktionen auf, bei denen erfahrungsgemäß keine Beeinträchtigung der Gebrauchstauglichkeit durch äußere und innere Umwelteinflüsse zu erwarten ist.
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