Rauchversuche im Hochregallager
Mitglieder des Normenausschusses DIN 18232 führten am 9. Juni 2001 im Rahmen der Überarbeitung der VDI-Richtlinie 3564 „Empfehlung für den Brandschutz in Hochregallagern“ Rauchversuche in einem Hochregallager in Aachen durch. Dabei wurde überprüft, wie sich die zur Diskussion stehende Reduzierung der Öffnungsfläche von Rauchabzügen (NRA) von 3 auf 0,5 Prozent Anteil an der Grundfläche des Brandabschnitts auf die Entwicklung eines Brandes und die Löscharbeiten der Feuerwehr auswirkt. Bei einer Öffnungsfläche von 0,5 Prozent dauert es nach Prof. Gerhardt von der FH Aachen im Brandfall mit Sprinklereinsatz mindestens 55 Stunden, bis sich das Rauch-Wasserdampf-Gemisch in dem Hochregallager so weit verflüchtigt hat, dass die Sichtverhältnisse für die Feuerwehr ausreichen. Erst dann könne die Einsatzleitung eine Entscheidung über das Abschalten der Sprinkleranlage bzw. Nachlöscharbeiten oder die Anweisung zum Abrücken der Einsatzkräfte treffen. Angesichts dieses unverhältnis-mäßig langen Zeitraumes waren die Teilnehmer der Auffassung, dass die vorgesehene Reduzierung auf 0,5 Prozent aerodynamisch wirksame Rauchabzugsfläche nicht sinnvoll ist. Bei diesem Wert lassen sich weder die Schutzziele am Hochregallager effizient realisieren noch zeitgleiche Einsätze im Falle von möglichen Bränden andernorts mit aureichender Qualität bedienen. Die Verrauchung und nachfolgende Entrauchung des Hochregallagers wurde in drei Versuchsabläufen bei jeweils unterschiedlichen Werten der aerodynamisch wirksamen Rauchabzugsfläche simuliert. Zur Erzeugung des Rauchs diente ein Rauchgenerator. Mitglieder des Normenaus-schusses, Brandschutzexperten sowie Angehörige der örtlichen Feuerwehren beobachteten die Rauchentwicklung. „Obwohl das Hochregallager auf Grund der baulichen Gegebenheiten eigentlich zu ideale Bedingungen für einen schnellen Rauchabzug bot, bildeten sich kurzfristig in jeder Simulation Rauchgasschichten mit einer Schichtstärke von 5 bis 12 Meter aus“, fasst Thomas Fr. Hegger, Obmann Normenausschuss DIN 18232, seine Beobachtungen zusammen. Wegen der schlechten Sichterhältnisse im oberen Raumvolumen sei die Feuerwehr nicht in der Lage, mit eigenen Einsatzmitteln Brandherde im oberen Raumvolumen zu finden und zu bekämpfen. |