Lebensgefahr durch Rauchgas
Rauchgasvergiftung ist mit 73 Prozent die mit Abstand häufigste Verletzungsursache bei Bränden. Das ergab jetzt eine statistische Untersuchung, die erstmals Art und Umfang der in der Presse veröffentlichten Personen- und Sachschäden bei Bränden in Deutschland detailliert erfasst. Die Brandschadenstatistik wurde von dem Unternehmen Statistik-Service Berlin im Auftrag des FVLR Fachverband Lichtkuppel, Lichtband und RWA e.V. erstellt und basiert auf der Auswertung von 2.600 Pressemeldungen über Brandschäden in Deutschland. Als Todesursache bei Brandopfern ermittelte die Studie zu jeweils 30 Prozent Verbrennungen und Rauchgasvergiftungen. „Diese Zahlen zeigen, wie dringend notwendig baulich vorbeugender Brandschutz ist – zum Beispiel mit Rauch- und Wärmeabzugsanlagen, die sich darüber hinaus im Personenschutz bei der Rauchfreihaltung von Flucht- und Rettungswegen bewährt haben“, resümiert Dr. Johannes Gladitz, wissenschaftlicher Leiter bei Statistik-Service Berlin und Verfasser der Studie. Verbrennungen machen laut Studie nur rund fünf Prozent aller Verletzungen aus. Deshalb hält Thomas Hegger die Rauchgase für eine weitaus größere Gefahr für die vom Brand betroffenen Personen als die Flammen selbst. „Leider werden die Gefahren des Brandrauchs meist unterschätzt“, so der Geschäftsführende Vorstand des FVLR. Ohne Rauchableitung durch Rauch- und Wärmeabzugsanlagen stünden den Flüchtenden nach Ausbruch eines Brandes nur etwa drei Minuten zur Verfügung, ehe Sichtbehinderung durch Rauch und ansteigende Konzentration von Kohlenmonoxid in den Rauchgasen zu einer lebensbedrohlichen Situation führten. Auch die anrückende Feuerwehr benötigt zum raschen und gezielten Innenangriff ausreichende Sicht und Orientierung. Diese Zeitspanne sei – besonders für Ältere und Kinder – oft wesentlich zu kurz. Im Falle eines Brandes biete deshalb die frühzeitige Erkennung und gezielte Ableitung des sich entwickelnden Rauchs den besten Schutz für Personen, Gebäude, Sachwerte und die Umwelt. |