Expertengespräch über Insolvenzrisiken bei Industriebränden
Detmold – Vor hohen Kosten und drohender Insolvenz durch Folgeschäden nach Bränden warnten die Teilnehmer einer Expertenrunde die produzierenden Industrie- und Gewerbeunternehmen. Die Fachleute verschiedener Bereiche trafen sich jetzt auf Einladung des FVLR Fachverband Lichtkuppel, Lichtband und RWA e. V. in Berlin. Selbst wenn alle direkten Feuerschäden durch Versicherungen gedeckt würden, könnte der Kundenverlust in Folge von Produktionsausfällen ein Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten bringen, so Ralf Goldstein vom HDI Haftpflichtverband der Deutschen Industrie. Nach Aussage von Dr. Johannes Gladitz von Statistik-Service Berlin verursachten 30 Prozent aller Industriebrände Sachschäden von über 500.000 Millionen Euro – dennoch täten immer noch viele Unternehmen zu wenig für den Brandschutz. Folglich führte die Auszahlung hoher Brandschadenssummen laut Dipl.-Ing. Karl-Heinz Stahl vom VdS Verband der Schadenversicherer e.V. in den vergangenen Jahren zu großen Verlusten bei den Industrieversicherern und infolgedessen zu Prämienerhöhungen von bis zu 100 Prozent. Deshalb würden viele Versicherer bestimmte Risiken eines Unternehmens nur noch abdecken, wenn das Brandschutzkonzept ihren verschärften Vorgaben entspräche.
Nach Dipl.-Ing. Thomas Fr. Hegger, Geschäftsführender Vorstand des FVLR, könnten mit einem integrierten Brandschutzkonzept sowohl die Folgen eines Brandes als auch die Versicherungsprämien niedrig gehalten werden. „Die Grundlage des Konzeptes ist eine der Gebäudenutzung angepasste Auslegung sämtlicher Brandschutzmaßnahmen“, so Hegger. Erst die Verbindung von Brandmeldeanlage, Sprinklersystem und Rauch- und Wärmeabzugsanlage biete optimalen Schutz von Gebäuden und Menschen. Wichtigste Komponente der Brandschutzmaßnahmen sei in jedem Fall der Rauchabzug, da die Rauchgase nicht nur das Leben von Personal und Rettungskräften bedrohten, sondern auch hohe Schäden an Maschinen und gelagerten Gütern verursachten. Bei der Projektierung von Brandschutzanlagen beraten die Fachleute aus den Reihen der Mitglieder des FVLR.
Im Internet finden Interessierte unter www.fvlr.de viele interessante Informationen und auch eine Liste mit Kontaktadressen.
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